Das Schultergelenk ein sehr besonderes Gelenk. Warum? Nun, als einziges Gelenk des menschlichen Körpers wird es nicht primär durch Bänder stabilisiert. Das macht es im Vergleich zu seinen Gelenkkollegen einzigartig. Häufig treten jedoch bei Sportarten wie Tennis, Handball, Volleyball oder in der Leichtathletik Schmerzen in der Schulter auf, die Zeichen einer Entzündung oder einer Instabilität sein können. In beiden Fällen kann das Tapen der Schulter Abhilfe schaffen. Deshalb erfährst du in diesem Beitrag alles rund um das Thema „Schulter tapen zur Stabilisierung“.
Warum Schulter tapen zur Stabilisierung?
Hast du dich schon einmal gefragt, was man genau mit dem Schulter tapen erreichen möchte? Nun, das erfährst du neben ausführlichen Anleitungen auch hier in diesem Artikel!
Zunächst kannst du dir die Schulter als grundsätzlich instabiles Gelenk vorstellen, weil es sich in vielen Ebenen bewegen kann. Gesteigerte Beweglichkeit geht mit verminderter Stabilität einher. Während oder nach einer Verletzung der Schulter schwächen die Muskeln der Schulter, die einen stabilisierenden Charakter besitzen, ab. Dadurch wird die Schulter noch zusätzlich instabiler. Ein klassischer Teufelskreis.
Vor allem in Sportarten, in denen übermäßig viel Armeinsatz stattfindet, wirken große Kräfte auf die Strukturen im Schultergelenk, die nach einer Verletzung unter Umständen zu einer weiteren Verletzung führen können. Aktionen wie Aufschlagen, Werfen, Stoßen oder Rudern können eine starke Belastung für das Gelenk bedeuten. Daher kann das Schulter tapen zur Stabilisierung bei Sportlern aus diesen Bereichen unterstützend die Rehabilitation verbessern. Dies geschieht indem chronischen Stresseinwirkungen auf die Schulter entgegen gewirkt wird. Beispiele für solche Sportarten sind Tennis, Volleyball und Basketball.
Welchen Nutzen hat das Schulter tapen zur Stabilisierung?
Du kannst das Taping gut und gerne als den Problemlöser ansehen, der dann tätig wird, wenn Schmerz und/oder Instabilität wieder einmal zum Problem werden. Das Tape kann dir dabei helfen, deine Biomechanik zu unterstützen und eventuelle Dysbalancen auszugleichen. Somit hilft Tape dabei, die Mechanik deiner Bewegungen zu erleichtern und fördert gleichzeitig die Beweglichkeit.
Stell dir vor, dein Muskel ist nach oder durch eine Verletzung abgeschwächt und du hättest kurzfristig eine Möglichkeit, die Muskelschwäche zu beheben. Hört sich gut an? Ist es auch, denn es ist genau der Effekt der auf Basis des aktuellen wissenschaftlichen Stands in der Sporttherapie erreicht werden soll.
Durch richtiges Applizieren des Tapes wirst du selbst merken, dass die Bewegungen womöglich einfacher ausführbar sind. Das kann deinen Schmerzverlauf positiv beeinflussen und dabei helfen, deine natürlichen Bewegungsmuster wiederherzustellen. Die positive Beeinflussung des Schmerzverlaufs ist dabei besonders wichtig, da du so eine Schonhaltung vermeidest, die deine Comeback negativ beeinflussen würde.
Möglicherweise leidest du auch gar nicht unter einer „richtigen“ Verletzung, sondern hast insbesondere Schmerzen bei einer intensiven Bewegung? Dahinter kann eine leichte Entzündung der Sehnen stecken, die auf übermäßige Belastung mit einer Entzündung reagieren. Auch hier kannst du mit der richtigen Taping-Technik selbst dafür Sorgen, dass das irritierte Gewebe entlastet wird.
Womit Schulter tapen zur Stabilisierung?
Wie eingangs bereits erwähnt stellt das Schultergelenk aufgrund der Biomechanik mit hohen Freiheitsgraden besondere Ansprüche an die Stabilisierung. Somit ist es beim Tapen der Schulter besonders wichtig, diese natürliche Biomechanik und den Bewegungsumfang zu erhalten und so wenig wie möglich einzuschränken. Mit einem starren Sporttape, bzw. Kinesiotape erreichst du diesen Effekt leider nur unzureichend. Nehmen wir als Beispiel einen Tennisaufschlag. Mit einer steifen Stabilisierung der Schulter mit einem fixen Endpunkt wird das Schultergelenk bei der Bewegungsausführung plötzlich gestoppt. Dies kann sogar die Last auf das Gelenk zusätzlich erhöhen. Weiterhin wird der volle Bewegungsumfang eingeschränkt und die Schulter verliert ihre vollumfängliche biomechanische Funktion.
In der aktuellen Praxis der Sportwissenschaft sowie im spitzensport wird deshalb biomechanisches Tape verwendet.
Im Gegensatz zu starren Kinesiotapes ist ein biomechanisches Tape in alle Richtungen flexibel und legt sich damit wie eine äußere Feder um die Strukturen. Mit diesem Bungee-Effekt ist es möglich die Bewegungen gezielt zu führen und übertriebene Lasten flexibel abzufedern, anstatt diese -wie bei starren Sporttapes- hart abzustoppen. Die biomechanische Funktion der Gelenke und Strukturen bleibt damit erhalten.
Ein Beispiel für ein biomechanisches Tape ist Dynamic Tape. Es ermöglicht die Schulter mit einem gezielten Load Management zu versehen und die Lasten wie durch ein äußeres Gummiband flexibel aufzunehmen. Der „Durchschlageffekt“, wie er beispielsweise bei einem Tennisaufschlag oder einem Wurf beim Handball auftritt, wird damit extern abgefedert und die Strukturen geschont. Eine Schonhaltung kannst du hiermit aber gleichzeitig vermeiden, da das Tape dich extern bei der Bewegungsausführung unterstützt und so aktiv Schmerzen reduzieren kann.
Zumeist gibt es bei biomechanischen Tapes mehrere Stärken und Breiten. Breitere Ausführungen (bspw. 7,5 cm Breite) eignen sich vor allem für größere Strukturen, wie beispielsweise die Schulter, aber auch für den hinteren Oberschenkel (Hamstrings) oder den Rücken. Schmalere Varianten (bspw. 5 cm Breite) eignen sich für filigranere Strukturen, wie bspw. Fuß- oder Handgelenke.
Bizepssehne und Rotatorenmanschette tapen
Vor allem bei Muskel- und Sehnenproblematiken solltest du ein biomechanisches Tape mit geringerer Zugkraft verwenden. Beispielhaft verwenden wir hier das Dynamic Tape Beige/Black. Auf Basis der oben beschriebenen biomechanischen Funktion wirkt das Tape mit einem Bungee-Effekt gegen die schädlichen Lasten und bietet sich daher besonders für die Bizepssehne bzw. Sehnen der Rotatorenmanschette an. Muskelzerrungen oder -faserrisse im Bereich dieser Muskulatur stellen typische Probleme dar. Diese kannst du so ebenfalls selbst mit einer Tapeanlage versorgen.
Dynamic Tape Anlage bei Rotatorenmanschetten- und Bizepssehnenproblematik:
Ein weiteres Einsatzgebiet eines elastischen biomechanischen Tapes ist das Abbremsen von Wurf- und Schlagbewegungen. In Sportarten wie Tennis, Volleyball, Handball oder Speerwerfen ist die hintere Rotatorenmanschette extremen exzentrischen Abbremsbewegungen ausgesetzt. Die zirkuläre Tapeanlage unterstützt die Außenrotatoren in der Schulter dabei, nach dem Wurf oder Schlag den Arm zu entschleunigen. Somit kann eine gezielte Entlastung der hinteren Schultermuskulatur vorgenommen werden.
Dynamic Tape Anlage bei Wurf- und Überkopfbewegungen:
Bänder und Gelenke tapen
Stärkere biomechanische Tapes solltest du vor allem bei Gelenk- und Bandproblematiken verwenden. Bei Gelenk- und Bandinstabilitäten stabilisiert das steifere Tape das Gelenk und hilft somit vor allem nach Bandverletzungen der Schulter bei der Belastungssteigerung.
Um mehr über die Anwendung, Einsatzgebiete und Funktionsweise von biomechanischen Tapes wie Dynamic Tape zu erfahren, besuche einfach unsere Infoseite.
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