Bakerzyste – 4 schnelle Fakten über die Zyste in der Kniekehle!

Eine Bakerzyste (oder Baker-Zyste), auch bekannt als Poplitealzyste, ist eine Schwellung in der Kniekehle. Sie verursacht Steifheit und Knieschmerzen.

Die durch die Zyste verursachten Schmerzen verschlimmern sich typischerweise, wenn der Patient das Knie vollständig beugt oder streckt. Auch in der Bewegung kann die Bakerzyste einige Probleme verursachen.

Behandlung

Eine Baker-Zyste bildet sich in der Regel von selbst zurück, eine Behandlung ist daher oft nicht erforderlich. In seltenen Fällen kann zwar eine chirurgische Entfernung der Zyste notwendig sein, meistens reichen aber auch konservative Maßnahmen um die Symptomatik zu reduzieren.

Eispackungen: Diese können hilfreich sein, um die Entzündung im Kniebereich zu reduzieren. Achten Sie dennoch darauf, dass es keinen direkten Kontakt mit Eis auf der Haut gibt.

Kompressionsbandagen: Diese helfen, das Knie zu stützen und tragen zur Schwellungsminderung bei.

Idealerweise hilft hier die Powerplay Kälte- und Kompressionstherapie. Diese vereint entzündungshemmende Kälteapplikation und entstauende Kompressionsmaßnahmen. Für mehr Informationen besuchen Sie unsere PowerPlay Seite auf Medical Dude.

Ausruhen: Das Knie muss ruhen; es darf deshalb keinen Reizen ausgesetzt werden. Ein Arzt empfiehlt die Dauer der Schonung sowie die progressive Steigerung der Belastung.

Unterarmgehstützen: Diese entlasten das Kniegelenk und helfen dem Patienten beim schmerzfreien Gehen.

Medikamente

NSARs (nicht-steroidale Antirheumatika) – Medikamente mit analgetischer (schmerzlindernder) und antipyretischer (fiebersenkender) Wirkung können bei der Behandlung von Baker-Zysten unter anderem hilfreich sein. Die gängigsten Medikamente dieser Art sind Ibuprofen und Diclofenac.

Weitere Behandlung

Wenn die Schwellung besonders groß und schmerzhaft ist, kann eine weitere Behandlung erforderlich sein:

Eine Kortikosteroid-Injektion: Diese reduziert die Entzündung und lindert die Schmerzen, verringert aber nicht das Risiko eines erneuten Auftretens.

Physiotherapie: Im Rahmen der Physiotherapie können Kräftigungs- und Bewegungsübungen für die Kniemuskulatur durchgeführt werden. Diese haben beispielsweise zum Ziel, die Symptome zu reduzieren und die Funktion des Knies zu erhalten.

Arthroskopie: Bei ausgeprägten Kniegelenksschäden, die möglicherweise auf eine Verletzung oder eine Grunderkrankung zurückzuführen sind, kann es erforderlich sein, die Zyste operativ zu entfernen. Diese findet unter minimalinvasiven Bedingungen statt was bedeutet, dass der Operateur lediglich kleine Schnitte vornehmen muss, um die Operation durchzuführen.

Baker-Zysten betreffen häufiger Frauen als Männer, wahrscheinlich weil Frauen häufiger an rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis erkranken.

Obwohl Menschen in jedem Alter betroffen sein können, sind die meisten Patienten über 40 Jahre alt.

Symptome

Einige Patienten weisen keinerlei Schmerzen auf und bemerken die Zyste deshalb nicht einmal. Zu den Anzeichen und Symptomen einer Baker-Zyste können jedoch gehören:

  • Eine Schwellung oder Beule in der Kniekehle, welche unter Umständen bei Berührung schmerzhaft sein kann
  • Schmerzen in der Wade
  • Ansammlung von Flüssigkeit um das Knie
  • Drückende Schmerzen beim Beugen des Knies

Ursachen

Das menschliche Kniegelenk braucht bei der mechanischen Beanspruchung eine Art „Schmierung“, um den Reibungskräften, welche bei der Bewegung aufkommen entgegenzuwirken. Diese Gelenkschmiere nennt sich Synovialflüssigkeit und werden unter anderem von den Schleimbeuteln abgesondert. Wenn das Knie zu viel Synovialflüssigkeit produziert, kann es zu einer Ansammlung von Synovialflüssigkeit in der Bursa poplitea (Schleimbeutel der Kniekehle) kommen. Mehr über Schleimbeutel und -entzündungen hier in unserem Beitrag

Dies kann durch eine Entzündung des Kniegelenks verursacht werden, die in der Regel auf eine Grunderkrankung zurückzuführen ist, wie z. B.:

Gicht – der Harnsäurespiegel im Blut steigt an, bis er zu hoch wird (Hyperurikämie), wodurch sich Uratkristalle um die Gelenke herum bilden. Dies führt zu Entzündungen und starken Schmerzen. Mehr dazu in unserem Beitrag über Gicht.

Hämophilie – ein vererbter medizinischer Zustand, bei dem das Blut nicht richtig gerinnt, was zu inneren Blutungen und Gelenkschäden führt.

Lupus – eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem letztendlich normales, gesundes Gewebe angreift.

Osteoarthritis – eine Form der Arthritis, die durch Entzündung, Abbau und schließlich Verlust von Knorpel in den Gelenken gekennzeichnet ist.

Rheumatoide Arthritis – eine entzündliche Form der Arthritis. Lesen Sie hier mehr dazu.

Septische Arthritis – Gelenkentzündung, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird.

Verletzung – eine Verletzung oder ein Trauma des Knies, wie z.B. ein Knorpelriss, kann zu einer Bakerzyste führen; sie sind bei Sportlern häufig.

Diagnose

Ein Arzt kann die Diagnose einer Baker-Zyste in der Regel nach einer körperlichen Untersuchung des Knies im Zusammenhang mit einer Anamnese stellen.

Manchmal werden zusätzliche diagnostische Tests angeordnet, um andere Erkrankungen auszuschließen, wie z. B. ein Aneurysma oder einen Tumor.

Die folgenden diagnostischen bildgebenden Verfahren können beispielsweise durchgeführt werden:

  • Ultraschallaufnahme
  • CT-Untersuchung
  • MRT

Übungen

Sanfte Übungen können unter anderem helfen, den Bewegungsumfang des Knies zu erweitern und gleichzeitig die Muskeln um das Knie zu stärken. Für die Ausführung und Intensität fragen Sie aber bitte Ihren behandelnden Arzt und Physiotherapeuten.

Komplikationen

Bestehende Knieprobleme sind der wichtigste Risikofaktor. Die effektivste Linderung kommt daher durch die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache.

Eine Baker-Zyste kann platzen, wodurch die Synovialflüssigkeit in die Wadenregion austritt. Dies ist jedoch extrem selten. Symptome einer geplatzten Bakerzyste sind:

  • starke und stechende Schmerzen im Knie
  • Entzündung (Schwellung)
  • Rötung der Wadenregion

Patienten mit solchen Anzeichen sollten sofort ihren Arzt aufsuchen.

Schnelle Fakten über Baker-Zysten

Hier sind einige wichtige Punkte über Baker-Zysten:

  • Eine Baker-Zyste ist eine Schwellung im Bereich der Kniekehle.
  • Baker-Zysten treten am häufigsten bei Frauen über 40 Jahren auf.
  • Zu den Symptomen einer Baker-Zyste gehören Gelenkblockaden, Knie- und Wadenschmerzen.
  • Die Baker-Zyste löst sich oft ohne Medikamente auf.

Was ist eine Bakerzyste?

  • Die meisten Menschen mit Baker-Zysten haben eine Grunderkrankung.
  • Eine Baker-Zyste oder Poplitea-Zyste ist eine schmerzhafte Schwellung, die sich hinter dem Knie entwickelt. Diese ist mit Flüssigkeit gefüllt.
  • Sie entsteht, wenn Entzündungen und Schwellungen das Gewebe hinter dem Kniegelenk betreffen. Sie ist deshalb oft die Folge von Gicht oder Arthritis.
  • Zu den Symptomen gehören Schmerzen und Steifheit sowie ein Knacken oder Blockieren im Kniegelenk.

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