Patellasehnenentzündung – Load Management bei Leistungssportlern und Patellasehne tapen

Patellasehnenentzündung tapen

Während die anhaltende Forschung weitergeht und hitzige Diskussionen darüber geführt werden, wann und wie verschiedene Trainingsformen bei Sportlern mit Patellasehnenentzündung (von exzentrischen über isometrische bis hin zu langsamen, intensiven Widerstandsübungen) am besten umzusetzen sind, stellt sich immer mehr heraus, dass die Art und Form der Belastung ein, bzw. der entscheidende Faktor für die Entstehung von Patellasehnen-Pathologien ist. Dies erfordert ein grundlegendes und erfolgreiches Load Management.

Belastung ist kumulativ. Sie endet nicht, nur weil man für einen Tag nicht trainiert hat. Auch das normale Gehen stellt bereits eine moderate Belastung dar. Wie also sollte man die Belastung über einen vollen 24-Stunden-Zeitraum managen? Sollte das Belastungsmanagement während fordernder (Wettakmpf) Phasen genauso strukturiert sein, wie in ruhigeren Phasen? Und eine der großen Fragen in der physiotherapeutischen Praxis im Leistungssport ist natürlich auch:

Wie bringt man Leistungssportler bei einer Patellasehnenentzündung durch einen Wettkampf, wenn keine Zeit mehr bleibt neue Belastungskapazitäten aufzubauen?

Noch genauer: Wie managed man den Übergang zu höheren Belastungen, wie bspw. höheren Geschwindigkeiten und einwirkenden Kräften mit höherer Energieaufnahme und Energieabgabe der Strukturen, wenn genau dabei oft Verletzungen auftreten?

Insbesondere bei Patellasehnen-Tendionpathien neigen Schmerzen dazu dosisabhängig zu sein. Je mehr man belastet, desto höher ist der Grad der Schmerzen. So weit, so gut. Dabei deuten die meisten Erkenntnisse aus der Wissenschaft auf einen primär peripher gesteuerten Schmerzprozess hin.

Belastung gezielt mit Load Management bei Patellasehnenentzündung steuern

Die gute Nachricht ist: Belastung kann mit aktivem Load Management gezielt gemanagt werden. So kann mit einer Tapingtechnik mit Dynamic Tape eine Extensionskraft erzeugt werden. Diese hindert das Knie dabei in der Beugung zu kollabieren. Der Rückfedereffekt des Tapes (Bungee-Effekt) fördert und unterstützt dann die Kniestreckung. Dabei wird die benötigte Arbeit reduziert, die der Quadrizeps/Patellasehnen-Komplex leisten muss, um die Schwerkraft, die auf die Körpermasse wirkt, zu überwinden. Dies wiederum reduziert die Schmerzen. Aber auch der Patellasehnen/Plantarfaszien-Komplex spielt hier eine große Rolle und sollte nicht vernachlässigt werden.

Studie zu Dynamic Tape mit überraschenden Ergebnissen

Eine Vorstudie von Marin et al. aus Kolumbien zeigte, dass durch das Tapen, um eine Plantarflexionskraft und eine Kniestreckungskraft zu erzeugen, die Sprunghöhe, die Flugzeit und die Muskelkraft schrittweise mit zusätzlichen Tapeschichten zunahmen. Steigerungen von bis zu 10,8 % bei der Flugzeit, 22,6 % bei der Sprunghöhe und 8,9 % bei der Muskelkraft konnten beobachtet werden.

Obwohl uns das überraschte (wir dachten eigentlich das Tape würde die Belastung durch Kontrolle der exzentrischen Bewegung managen), und die Studie sehr klein war, unterstützt sie dennoch unsere eigenen Beobachtungen aus der Praxis. Auch andere Studien legen nahe, dass die Belastung sowie die Ermüdung direkt skaliert werden können.

Indirektes Belastungsmanagement bei Patellasehnenentzündungen unter Berücksichtigung von Bewegungen, die ebenfalls zu einer erhöhten Belastung beitragen könnten, kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, sodass dieselbe funktionelle Aufgabe, bzw. Bewegung ausgeführt wird, dabei aber mit weniger Belastung auf die Zielstruktur.

Biomechanisches Taping füllt eine Lücke in der Trainings- und Belastungsstrategie

Egal, ob man die Kontrolle im inneren Kniebereich beispielsweise nach einer Kreuzband-OP frühzeitig unterstützen möchte, oder ob man die Belastung bei Quadrizepsverletzungen oder Patellasehnenentzündungen und Patellaspitzensyndrom managen will. Richtig angewendetes Dynamic Tape bietet vielseitige Optionen, die Schienen, Mobilitätshilfen und Übungen allein nicht bieten können. Das Tapingkonzept fügt sich nahtlos in bestehende Trainings- und progressive Belastungsstrategien ein. Dabei stellt es sicher, dass die richtige Belastung zur richtigen Zeit erfolgt.

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