Tennisellenbogen – ein Klassiker unter den Pathologien. Wie du (klassischerweise) Tennisspieler oder auch Kraftsportler wieder fit für die Belastung machst zeigen wir dir hier.
Aus der physiotherapeutischen Praxis wissen wir sicherlich alle, dass der Tennisellenbogen, bzw. die laterale Epicondylalgie für Patientinnen und Patienten sehr frustrierend sein kann. Auch für uns Therapeuten stellt die Behandlung aufgrund der oft gegebenen Hartnäckigkeit der Pathologie oft vor Herausforderungen.
Die im Folgenden gezeigte biomechanische Tapingtechnik baut auf traditionellen Ansätzen auf und stützt sich auf die neusten Forschungsergebnisse in Bezug auf Funktion und Anatomie.
Effektives biomechanisches Taping bei Tennisellenbogen
Wir empfinden diese Technik als sehr nützlich, wenn es darum geht, Sportlerinnen und Sportler einfach durch einen Wettkampf zu bringen (Load Management) oder im Arbeitskontext eine dringende Frist einzuhalten (bspw. im Handwerk).
Sowohl für Kraftsportler als auch für unsere Patientien in Behandlung ist es außerdem wichtig, durch gezieltes Load Management sicherzustellen, dass das progressive Übungsprogramm im Rahmen der Therapie durchgeführt werden kann. Dies ist insbesondere wichtig, wenn im Rahmen des Übungsprogramms Übergangsphasen zu höherer Beanspruchung der beteiligten Strukturen anstehen.
Technik auf Basis aktueller Forschung
Wenn Patienten eine sofortige und signifikante Schmerzreduktion mit einer seitlichen Gleitbewegung nach Mulligan erfahren, dann kann es durchaus sinnvoll sein, dies mit Tape nachzuahmen. Die gezeigte Technik geht aber weit darüber hinaus und basiert vor allem -wie bereits weiter oben erwähnt- auf den aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung, obwohl die Technik selbst den Anschein macht potenziell nach dem Gießkannenprinzip zu funktionieren und grundsätzlich eine Vollentlastung zu schaffen.
So konnte im Rahmen der aktuellen Forschung gezeigt werden, dass der Supinator einen moderaten Anteil an der Zugbelastung des gemeinsamen Ursprungs der Extensoren beiträgt. Der Supinator reduziert den Druck im Radiusnerventunnel um ganze 77 %, während die Extensoren ihn kaum beeinflussen. Durch die externe Einwirkung der Supinationskraft zielt die Technik darauf ab, Supinator-Überaktivität/-Hypertonie zu reduzieren und die Belastung dieser Strukturen zu lindern.
Die starke Rückfederwirkung des Tapes ermöglicht es uns, eine ausgezeichnete Entlastung über den lateralen Ellenbogen zu schaffen, die einen ähnlichen Effekt wie die McConnell Diamond Box-Technik erzeugt, um einen schmerzfreien Griff zu gewährleisten.
Funktionsweise von Dynamic Tape bei Tennisellenbogen
Das umlaufende Tape nimmt zunächst die Spannung auf und erzeugt so einen mechanischen Effekt. Gleichzeitig wirkt es aber auch wie eine traditionelle Gegenzug-Schiene, die ebenfalls häufig bei einem Tennisellenbogen eingesetzt wird.
Darüber hinaus kann die Rückfederwirkung und die daraus resultierende Kompression zur Stabilität des oberen Radioulnargelenks beitragen (Probleme hiermit wurden vor einigen Jahren von Jim Mack und Kollegen als mögliche Mitverursacher identifiziert).
Bei dieser Anlage passiert also viel mit einer relativ schnellen und einfachen Technik, deren Wirkung schnell in der Klinik bewertet werden kann- mit sofortigen Veränderungen im schmerzfreien Griff als Ziel.
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