Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Dynamic Tape echten Mehrwert für Menschen mit chronisch instabilen Sprunggelenken bieten kann – nicht nur was die Balance und Koordination angeht, sondern auch bei der Art, wie das Bein belastet wird. Eine aktuelle Untersuchung von Lukasz Pawik und seinem Team stützt genau das.
In ihrer Studie haben sie 30 Personen beobachtet, die sich erst kürzlich – also vor etwa einer bis drei Wochen – eine Inversionsverletzung am Sprunggelenk zugezogen hatten. Ziel war es, herauszufinden, wie sich das biomechanische Taping mit Dynamic Tape auf ihre Stabilität beim Stehen auf festem Untergrund auswirkt. Zusätzlich wollten sie sehen, wie gut die verletzte Seite belastet werden kann.
Studienergebnisse zeigen klare Verbesserung mit Dynamic Tape
Die Testergebnisse zeigten klare Verbesserungen – sowohl beim Schwankungsverhalten als auch bei der Fähigkeit, das verletzte Bein gezielt (und teilweise auch asymmetrisch) zu belasten. Besonders spannend wurde es bei Tests mit geschlossenen Augen oder bei visuellen Rückmeldungen – also Situationen, in denen der Körper mehr Eigenarbeit leisten muss.
Zwar war die Studie in Sachen Teilnehmerzahl und Dauer eher kompakt (nur 3 Übungen à 32 Sekunden), aber sie reiht sich nahtlos in frühere Forschungen ein. Studien wie die von Pareira et al. (2017), Dogan und Güzel (2021) oder Kodesh et al. (2021) hatten bereits ähnliche Effekte gezeigt – etwa beim Y Balance Test oder dem Star Excursion Balance Test. Ein interessantes Detail: Manche Techniken, wie die mit Fokus auf Wadenmuskulatur und Plantarflexion, wirken möglicherweise stärker auf die Vorwärts-Rückwärts-Bewegung als Methoden, die auf seitliche Stabilisierung durch Triplanar-Kompression setzen – wie man in Abbildung 1 sehen kann.
Dynamic Tape erlaubt vollen Bewegungsumfang
Die Idee dahinter ist einfach: Wenn das Tape eine echte mechanische Kraft erzeugt, die der unerwünschten Bewegung entgegenwirkt, braucht es schlichtweg mehr Energie, um dieselbe Belastung aufs Band auszuüben. Wenn die Bewegung durch das Tape ein Stück weit gebremst wird, gibt es mehr Zeit, um korrigierend einzugreifen – oder das Tape übernimmt diesen Job gleich selbst.
Was Dynamic Tape besonders macht ist, dass es den vollen Bewegungsumfang ermöglicht. Anders als starre Tapes oder Bandagen, die das Gleichgewicht oft eher verschlechtern als verbessern (wie schon Bennell & Goldie 1994 festgestellt haben), lässt dieses Tape dem Fuß die Freiheit, sich an verschiedene Bodenverhältnisse anzupassen. Denn meistens liegt das Problem nicht im Erreichen des Bewegungsendes – sondern eher in der Kraft, mit der dies passiert.
Wenn du tiefer einsteigen oder an einem unserer Workshops teilnehmen willst, dann schaue gerne auf unseren Dynamic Tape Infoseiten zum Tape selbst sowie zu den Ausbildungen vorbei.
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